Nokon Bowdenzug

Nokon – Bowdenzug ist Bowdenzug, oder?

Der Standardbowdenzug hat ausgedient! Seit zig Jahrzehnten gibt es ihn . Keiner hat sich Gedanken gemacht, um den Bowdenzug zu verbessern. Im Zeitalter der hydraulischen Bremssysteme und der luftbetriebenen Schaltungen wagt das Traditionsunternehmen Carl Stahl einen Vorstoß in das nächste Jahrtausend. Das Nokon Konkavex-System! Anders als bei anderen Herstellen, wie zum Beispiel Gore, wird hier nicht versucht mit Teflonbeschichtung die Reibung in einem konventionellen Seilzugsystem zu optimieren. Beim Nokon-Konkavex-System wurde das gesamte Bowdenzugprinzip überdacht. Durch die Außenhülse aus Aluminium, die aus einem patentierten Rohr-Kugel-System besteht, erhält der Bowdenzug nicht nur ein sehr geringes Gewicht. Konstruktionsbedingt sind bei diesem System engere Verlegeradien möglich. Durch das Rohr-Kugelsystem ist der Zug unempfindlich gegenüber Knickbelastungen und Längenänderungen beim Einlenken oder Einfedern. Die druckstabile Außenhülle ändert Ihre Länge nie. (Wer kennt das Problem nicht; Schaltvorgänge beim Einfedern durch Knick- und Zugbelastung?)

Nokon – Extreme Stabilität

Durch die extreme Stabilität erlebt man eine bis dahin unbekannte Präzision beim Schalten. Auch die V-Brakes sind plötzlich dosierbar und haben einen klar definierten Druckpunkt. Ein weiterer Nebeneffekt des Konkavex-Systems ist die Umweltverträglichkeit. Das System ist im Gegensatz zu einem herkömmlichen Bowdenzug komplett recyclebar. Gewicht spart das System auch noch. Es ist bis zu 40% leichter als normale Züge. Wer sich entschließt das System einzusetzen, wird sich wundern! Die Leute von Carl Stahl haben Ihre Hausaufgaben mit deutscher Gründlichkeit gemacht. Im grünen Karton, der penibel beschriftet ist, wird das System geliefert.
Schon das Auspacken versetzt uns ins Staunen. Zum Vorschein kommen beim Bremsenset: 3 Tüten mit dem Außenzug und eine Tüte mit den Kleinteilen, 2 Edelstahl Innenzüge und eine Einbauanleitung die Ihresgleichen sucht. Die sechssprachige Anleitung ist eine der Besten, die wir je in der Hand hatten. Jede Tüte ist noch einmal beschriftet. Frohen Mutes geht es in die Garage. Wir hatten eigentlich jede Menge „Friemelsarbeit“ erwartet. Doch zur allgemeinen Enttäuschung waren die Bremszüge innerhalb von 15 Minuten montiert und eingestellt. Die alten Züge ausbauen, gemäß der Anleitung eine Perle auf den „liner“ ziehen, Endstück drauf, Innenzug nach dem Einölen durch und festschrauben. Das war es im großen und ganzen. Ein Kinderspiel. Ein wenig zu kurz war der hintere Zug vorgefertigt. Problemlos konnte dieser aber mit den zum Set gehörenden „Röhrchen“ und „Perlchen“ verlängert werden. (Wehe dem, der den Innenzug abschneidet, ohne zuvor auf genügend Spiel geachtet zu haben).

Kinderleichte Montage

Bei der Montage der Schaltungszüge gibt es nicht viel zu beachten. Der „Liner“ wird, wie bei der Bremse, so abgeschnitten, daß er innerhalb des letzen Röhrchens 2-3 mm Spiel hat, der Innenzug wird eingefädelt und fertig. Ölen nicht vergessen. Um jede Eventualität abzudecken gibt es auch von Nokon ein Fully-Verlängerungsset. Damit sollte auch der weiteste Weg zur Schaltung oder Bremse überbrückt werden können. Vorsichtig wird das Bike aus der Garage rausbugsiert. Eine kleine Runde über den Hof hinterlässt bereits einen erstaunlich guten Eindruck. Die sonst so bissigen V-Brakes lassen sich wesentlich leichter betätigen und sogar dosiert einsetzen. Besonders bei der Hinterradbremse macht sich das bemerkbar. Die Schaltung lässt sich subjektiv gesehen präziser schalten. Obwohl wir uns größte Mühe gegeben haben, dem Klein einen ungewollten Schaltvorgang zu entlocken (ich hoffe das Federbein hat das unbeschadet überstanden), mussten wir nach 10 Minuten rumgehüpfe die Waffen strecken. Das Nokon-Konkavex-System hinterlässt einen durch und durch guten Eindruck. Angefangen von der Verpackung über die Beschreibung bis zum perfektem Finishing des Systems gibt es nichts zu bemängeln. Der Preis von circa 110 Euro für den kompletten Umbausatz von Bremse und Schaltung ist zwar ein wenig happig, aber das sind wir ja als arme, gebeutelte Mountainbiker gewohnt. Für diesen Preis erhält man aber auch eine Optik, die Ihresgleichen sucht. Meiner Meinung nach nur von Stahlflexleitungen für die Scheibenbremse zu toppen!

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