Spinning-Bike vs. Rollentrainer im Winter – Trainingsalternative für Mountainbiker?

Sind wir ehrlich. Jeder hat im Winter schon über ein Spinning-Bike nachgedacht. Es regnet, es ist nass und kalt. Die Dunkelheit dauert länger als der Tag. Getreu dem Motto „schlimmer geht immer“ hat der Winter mit Vehemenz den Sommer verdrängt. Die Motivation tendiert in Richtung Null oder darunter. Doch was kann man tun, um die Form im Winter nicht zu verlieren? Fitnessstudio? Laufen? Oder doch einfach nur extrem couching? Nach der Saison ist vor der Saison. Gerade in der kalten Jahreszeit werden die Grundlagen für das nächste Jahr gelegt und natürlich sollte die Winterpause für die Regeneration genutzt werden. Das bedeutet nicht, gar nichts zu tun. Zielgerichtet und zeiteffizient sollte das Training sein. Wer dem Biken treu bleiben möchte und keine Lust auf stundenlange Putzsessions hat, landet zwangsläufig bei einer Trainingsrolle. 

Rollentrainer als alternatives Wintertraining für Mountainbiker?

Größter Vorteil der schon für unter 100 Euro erhältlichen Trainingsgeräte, ist die Verwendung des eigenen Bikes. Bei genauerem hinschauen, ist das der größte Nachteil. Wer vernünftig auf der Rolle trainieren möchte, kommt um einen Trainingsreifen nicht herum. Ein Reifenwechsel vor jedem Training oder vor jeder Ausfahrt ist angesagt. Das ist nervig und kostet Zeit. Ein weiterer negativer Faktor ist der Verschleiß. Kette, Ritzelpack und Kettenblatt verschleißen beim Rollentraining genauso schnell wie in der Wildnis und der Reifen sogar schneller. Sicherlich könnte man ein zweites Hinterrad oder gleich ein anderes Bike nutzen. Jedoch ist der Vorteil vom geringen Preis und geringem Platzbedarf verloren. 

Gebrauchte Spinning-Bikes sind günstig

Nach einigen Stunden Rollentraining war uns klar: Das ist keine Alternative zum Biken im Wald. Schlichtweg zu umständlich.
Beim Durchforsten der „Clouds of Things“, alias Kleinanzeigenmärkten und Versteigerungsplattformen, fielen uns die enorm preisgünstig angebotenen Spinningbikes auf. Neue Spinner sind bereits ab 170 Euro bei Amazon und eBay erhältlich. Das man hier natürlich keine Qualität auf Porsche-Niveau erwarten darf, erklärt sich von selbst. Wer sich ausgiebig mit dem Thema auseinander setzt, wird schnell feststellen, dass gute Rollentrainer mit einigen Hundert Euro zu Buche schlagen. Bei den gebrauchten Spinning-Bikes fällt die Marke „Schwinn“ positiv auf. Bereits ab 100 Euro für ein gebrauchtes Spinnig Rad lassen die Hemmschwelle zügig schwinden. Und wer alter BMXer ist, dem ist „Schwinn“ ein Begriff. 

Wie sieht das ideale Spinningbike für Mountainbiker aus?

Was sollte ein Spinning-Bike können? Wichtigster Punkt ist aus unserer Sicht die Schwungmasse. Sie sollte nicht kleiner als 16-18 kg sein. Nur so läuft das Bike ausreichend „smooth“ und sorgt für ordentlich Dampf im Bein. Natürlich sollte es solide verarbeitet sein. Lenker und Sattel müssen höhenverstellbar sein. Der Sattel muss sich horizontal verschieben lassen. Nur so kann ein Spinning-Bike an unterschiedliche Körpergrößen angepasst werden. Unterschiedliche Rahmengrößen sind hier nicht zu finden. Bei den günstigen Spinnern kommen Filzbremsen zum Einsatz. Bei den teuren Magnetbremssysteme. Vorteil der Magnetbremsen: Sie sind lautlos. Bei der Filzbremse ist immer ein leises Schleifgeräusch wahrnehmbar. Und dies fügt sich nahtlos in die Geräuschkulisse des Antriebs ein. Preiswerte Spinning-Bikes setzen ausnahmslos auf den bewährten Kettenantrieb. Das hat zwangsläufig mechanische Geräusche zur Folge.

Riemenantrieb oder Kette macht wenig Unterschied

Im direkten Vergleich zu einem Spinningrad mit Riemenantrieb fällt der Unterschied in der Lautstärke enorm auf. Im Alltagsbetrieb eher nicht. Wer mit Musikunterstützung sein Training absolviert, wird mit den donnernden Bässen mehr zum Verdruss der Nachbarn beitragen, als mit den Fahrgeräuschen des Spinning-Bikes. Erstaunlicherweise läuft ein Spinning Bike mit Riemenantrieb wesentlich runder. Es fährt sich weicher und nicht so hart wie ein Spinning-Rad mit Kette.

Spinning-Bike von Schwinn - Das Schwinn Logo

Warum ein Schwinn-Spinning-Bike?

Die Spinning-Bikes von „Schwinn“ überzeugen durch ihre solide Bauweise. Sie sind eigentlich für den harten Studioeinsatz konzipiert. Dementsprechend hoch ist die Verarbeitungsqualität. Ordentliche Schweißnähte, robuste Lager und eine große Schwungmasse. Doch das beste Argument: Der Preis! Im Netz lassen sich gebrauchte „Schwinn“ Spinning-Bikes bereits ab 100 Euro ergattern. Selbst wer in Bremsbeläge oder eine neue Kette investiert, bleibt unterhalb der 200 Euro Marke. Bei der Inaugenscheinnahme sollte sich der geneigte Interessent nicht von ein paar Rostflecken abschrecken lassen. Das ist nur Optik und kann im Sommer mit etwas Schmirgelpapier und Farbe beseitigt werden. Dem Fahrspaß tut es keinen Abbruch. Beim Abholen solltet ihr einen kräftigen Kollegen mitnehmen. Die Bikes wiegen komplett um die 50 kg. Auch wenn die angebrachten Rollen für einen einfachen Transport auf glattem Untergrund sorgen, können Treppen ein echter Showstopper werden.

Spinning-Bike mit geringem Platzbedarf

Der Platzbedarf für ein Spinning-Bike ist geringer als für eine Trainingsrolle mit zugehörigem Rad. Es lässt sich zwar nicht platzsparend zusammenklappen, jedoch mit geringem Aufwand in eine Ecke schieben. Der Platzbedarf ist nicht größer als der eines Kleiderständers. Wer im Sommer das Training nach draußen verlagert, kann das Spinning-Bike in den Keller schleppen. Dort darf es dann neben der Hantelbank, der Situphilfe und sonstigen ausrangierten Trainingsgeräten auf den nächsten Winter warten. 

Fazit: Für uns stellt das Spinning-Bike eine echte Alternative zum Biken bei Schmuddelwetter dar. Die Investition von 100-200 Euro für ein gebrauchtes Spinningrad amortisiert sich direkt in der ersten Wintersaison. Rollentrainer, Reifen und Antriebsstrangverschleiß kosten nicht weniger.