Uvex Sphere mit Variomatic im Test

Uvex Sphere black im Test – Sportbrille mit Variomatic

Variomatic? Da klingelt es in meinen Ohren! Ich kann mich wirklich noch dumpf an meine nun mehr als 25 Jahre zurückliegende Schulzeit erinnern. Wahlpflichtfach KFZ-Technik! Dort wurde auch von einer Variomatik gesprochen. Beim Autohersteller DAF gab es eine solche. Der DAF konnte vorwärts und rückwärts gleich schnell fahren. Doch was macht eine Variomatic bei der einer Sportbrille? Die Bügel stufenlos verstellen? Die Sehschärfe stufenlos korrigieren? Alles weit daneben.

Variomatic-Gläser

Die Uvex-Sphere mit Variomatic sind Gläser, welche je nach Witterung und Lichtverhältnissen selbsttönend sind. Je nach Lichtintensität sorgen sie für eine optimale Abdunkelung. Somit eignet sich die Brille optimal für Fahrten während der Morgen- und Abenddämmerung. Wer früh aus dem Haus muss und mit dem Rad zur Arbeit fährt oder wer mit dem Bike nach Feierabend eine Runde drehen möchte, der sollte darauf erpicht sein, seine Augen zu schützen. Eine Brille gehört unserer Meinung nach genauso zum guten Ton wie ein Helm. Wer am frühen Morgen mit einem klaren oder gelb/orange getönten Glas los fährt, der stellt schnell fest, dass ein Blick in die aufgehende Sonne nicht nur romantisch ist. Wenn die Sonne tief am Himmel steht, wird der Biker extrem stark geblendet. Selbiges gilt natürlich für die Abendsonne. Anhalten, den Rucksack aufmachen, in dem Chaos zwischen Broten, T-Shirts, Regensachen, Laptop und Gott weiß was, die dunkel getönten Ersatzgläser raus kramen und dann ins Gestell fummeln! Sicherlich kann man auch eine zweite Brille einstecken! Letztendlich sind dies nur mäßig befriedigende Lösungen. Praktikabel vielleicht, mehr aber nicht.

Uvex hat nachgedacht

Genau dort hat Uvex mit den selbsttönenden Variomatic-Gläsern
angesetzt. Selbsttönende Gläser sind sicherlich mindestens genauso alt wie das DAF-Getriebe. Doch mit den sich selbsttönenden Gläsern von anno Achtzehnhundert haben die modernen, aus Polyurethane Kunststoff gefertigten Gläser von Uvex nichts mehr gemein. Die aus unzerbrechlichen Polyurethane gefertigten Kunststoffgläser sind, wie die ganze Brille, federleicht und minimal vorgetönt. Die Uvex-Sphere wiegt komplett knappe 29 Gramm. Das Wort „Brille“ trifft es eigentlich nicht – Windschutzscheibe ist die trefflichere Bezeichnung. Die weit herumgezogenen Gläser schützen perfekt vor Wind und anderen Schmutzpartikeln (auch von der Seite).

Blitzschnelle Tönung dank Variomatic

Obwohl der Uvex-Sphere Belüftungungs.ffnungen fehlen, neigt sie in keiner Weise zum Beschlagen. Auch Regenwasser perlt von den speziell beschichteten Gläsern ab. Das Tönen der Gläser geschieht blitzschnell. Je nach Lichtstärke und Witterung tönen sich die Gläser
stufenlos dunkler oder hellen sich wieder auf. Grelles Licht alleine reicht nicht aus um den Tönungsvorgang zu aktivieren. Tests mit Sigma Mirage X und Sireba konnten die Variomatic Gläser nicht zur Verdunkelung bewegen. Dies stellt sicher, dass die Tönung nicht durch einen Autoscheinwerfer aktiviert wird und man nachts im Dunklen steht. Erst die Kombination von Helligkeit und UVAnteil
veranlasst die Gläser zur Tönung.

Weiche Nasenpads

Die Bügel sind aus zwei unterschiedlichen Kunststoffen gefertigt und garantieren einen perfekten Sitz ohne zu drücken. Am Ende der Bügel sind weiche „Gummi-Stücke“ eingelassen. Diese Gummipads fixieren das Nasenfahrrad sicher seitlich am Kopf. Die Nasenpads sind aus einem weichen Kunststoff gefertigt und sorgen für einen druckfreien Sitz auf der Nase. Sie können einzeln entfernt und gereinigt oder getauscht werden. Der Nasensteg selbst ist geschraubt und aus Metall. Zum Lieferumfang der Brille gehört noch ein kleiner Sack aus Microfaser mit dem die Gläser leicht gereinigt werden können. Für einen sicheren Transport im Koffer oder Rucksack sollte man sich ein festes Etui besorgen.

Fazit: Mit 99 Euro kein wirklicher Schnapper. Günstig geht anders. Die Technologie, die in den Gläsern steckt, ist natürlich nicht billig und muss finanziert werden. Während die Gläser ohne einen Tadel perfekt funktioniert haben, lässt das Brillengestell doch einige
Wünsche offen. Optisch ist die Brille zwischen Kassengestell und Arbeitsschutzbrille angesiedelt. Da hätte mehr drin sein müssen. Zum Glück kann man ja über Geschmack bekanntlich nicht streiten. Leider wird die Haptik dem Preis ebenfalls nicht gerecht. Die Uvex Sphere fasst sich, trotz der hochwertigen Materialien, billig an. Weiterer Kritikpunkt ist der aus Metall gefertigte Nasenbügel. Zwar ermöglicht eine Schraube den einfachen Austausch, aber Metall hat an dieser Stelle unserer Meinung nach, nichts verloren. Zu groß ist das Verletzungsrisiko. Der Tragekomfort ist perfekt. Nach kurzer Zeit merkt man nicht mehr, dass man eine Brille trägt. Morgens auf und Abends absetzen. Selbstverständlich schützen die Gläser zu 100% vor UVA, UVB und UVC-Strahlen.

Mehr Infos unter:
http://www.uvex-sports.de