Lanzarote - Biken in der Sonne

Der schnelle Bote von Lanzarote – Genussbiken in der Sonne

Die schönste Zeit im Jahr ist die Urlaubszeit. Für den einen bedeutet Urlaub Party bis der Arzt kommt, für den Anderen faul in der Sonne liegen. Wieder andere holen in den zwei bis drei Wochen ihr ganzes Leben nach und wollen soviel wie möglich erleben und machen. Was macht ein Biker? Biken, klaro! Der Downhiller stürzt sich weiter die Berge hinunter, der Cross-Country-Freak stampft Kilometer für Kilometer in die Piste usw.

Wir sind da völlig anders!

Schon bei der Vorbereitung des Urlaubs stand die Erholung und das Gewinnen von Abstand zum Alltag im Vordergrund. Einfach nur entspannen. Keinen Gedanken an den Biketransport verschwenden, nicht überlegen wie der Helm, die Nahrungsmittelergänzungen, die Schuhe und Gott weiß was noch in den Koffer passen sollen. Einfach nur das Nötigste. Bikehose, Shirt, Handschuhe, Laufschuhe. Die Handschuhe lassen sich auch für das Fitnessstudio nutzen, Laufschuhe und Shirt halt zum Laufen, Biken und für das Studio. Laufhose geht auch als Badehose. Kleiner Rucksack und Verbandstasche. Mehr Sportzeug braucht kein Mensch. Damit sind alle Eventualitäten abgedeckt. So lassen sich fast alle Landsportarten (die einem dann vielleicht doch in den Sinn kommen) betreiben.

Ironman auf Lanzarote

Entspannt wie ein gerissenes Haargummi lungern wir am Flughafen herum. Wir bedauern die vielen Rennradfreaks die mit ihren Riesenkoffern und Kartons versuchen, unauffällig in der Schlange nach vorne zu Rücken. Nach vier Stunden Flug sind wir da: Lanzarote. Am Kofferband sammeln wir unsere kleinen Koffer ein (geht irgendwie viel schneller als in Deutschland) und suchen unseren Bus. Es geht (wie immer) an die Costa Teguise. Mittlerweile zum sechsten Mal. Jedes mal haben wir uns fest vorgenommen, keine Mountainbikes zu leihen und erst recht nicht zu fahren. Gemacht haben wir es trotzdem. Natürlich ohne sportlichen Anspruch. Zufällig, wirklich völlig zufällig, fand der Ironman im Mai  statt. (Kenner und Könner behaupten, der zweit härteste der Welt). Um dem Verkehrschaos zu entgehen, entschlossen wir uns, zwei Hardtails zu leihen. Damit sind die 20 Kilometer von Costa Teguise bis Puerto del Carmen locker er“fahr“bar. Ganz relaxt auf der Strandpromenade, schön an der Inselhauptstadt Arrecife vorbei. Perfektes Wetter, das Meer und die Promenade wie gemalt. Urlaub pur. Eine Unmenge kleiner Cafés laden zum verweilen ein.

Alles was das Herz begehrt

In Arrecife selbst ist ein wunderbarer Sandstrand der „Playa del Reducto“ zu finden (erschreckender Weise immer fast leer). In Puerto del Carmen machen wir Halt und warten auf die ersten Bikes des Triathlons. Strategisch günstig stehen wir an einer Kreuzung, wo Biker und Läufer sich treffen. Wir schauen uns das ganze zwei Stunden lang an und fahren völlig entspannt den gleichen Weg am Strand zurück. Ein gelungener Tagesausflug.

Für ähnlich entspannte Ausritte bietet sich die alte Landstraße in Richtung Norden an. Dort geht es in Richtung Guatiza und den Jardin del Kaktus. Der allgegenwärtige Künstler César Manrique hat dort einen terrassenförmigen Garten mit unzähligen Kakteenarten angelegt. Die Tour ist etwas anspruchsvoller und geht in die „Berge“. Mit stetem Gegenwind ist zu rechnen! Die Länge ist mit 35 Kilometern von Costa Teguise ausgehend überschaubar (one way).

Jardin de Kaktus

Das Cafe im Jardin del Kaktus bietet WLAN zum Nulltarif, sowie Kaffee und Kuchen oder einen warmen Imbiss zu moderaten Preisen.  Wer es gerne etwas länger mag, für den empfiehlt sich die Tour zu den Cuevas del Agua. Wieder geht es entlang der alten Landstraße in Richtung Norden. Immer parallel zur neuen Landstraße, aber ohne lästige Autos. Vorbei am malerischen Dorf (Los Picachos). In den Höhlen gibt es weiße Krebse zu bestaunen und ein Restaurant (natürlich wieder von Cesar Manrique gestaltet). Auf dem Rückweg wird dann im Dorf Arrietta angehalten und was getrunken. Irgendwie typisch spanisch und total relaxt.

César Manrique

Eine weitere entspannte Tour führt in das Wohnhaus von … na wem? Richtig César Manrique. Dieses aus mehreren unterirdischen Lavablasen bestehende Haus ist zu einem Museum umgebaut. Die natürliche Architektur ist der Hit und man weiß nie genau, wann man im Haus ist oder nicht. Viele Infos zum Thema Vulkanismus und Kunst werden hier geboten. Der Rückweg über Arrecife verläuft abschüssig bis ans Meer zurück an die Costa Teguise. Eine entspannte 30-35 km Runde

Fazit: Wer entspannten Urlaub mit unzähligen Unternehmungsmöglichkeiten sucht, ist auf Lanzarote richtig. Die Costa Teguise ist eher ein ruhiger Urlaubsort, welcher recht zentral liegt, aber ohne die Hektik der Hauptstadt Arrecife oder das Partyleben der Playa Blanca.
Besonders gut hat uns der Service in der Bikestation gefallen. Hardtails, Fullys oder Rennräder, Tourenvorschläge oder Guides. Alles kein Thema. Andreas hilft Euch bei jeder Frage kompetent weiter. Helme, Schlösser, Pumpe und Flickzeug kann man kostenfrei leihen. Die Räder sind alle in gutem Zustand und funktionieren perfekt. Wer will, kann auch geführte Touren buchen. Wir sind rundum zufrieden mit dem Service und würden jederzeit wieder ein Bike in der Bikestation Lanzarote leihen.
Wer mehr „Action“ will, sollte sich vertrauensvoll an Andreas wenden. Er kann sicherlich mit Spot- und Locationtipps aushelfen. Wir haben jedenfalls ganz bewusst auf sportliche Herausforderungen verzichtet und sind nur mal „rumgefahren“. Die Insel ist wegen der kargen Vegetation für Allergiker bestens geeignet und hat eigentlich immer gutes Wetter. Ein wenig stressig ist der Wind. Der kann sich als echter Spaßkiller erweisen. Spätestens, wenn die Geckos auf der Landstraße überholen, wird es Zeit umzudrehen.

Bikerstation Lanzarote: http://www.mylanzarote.com/

Infos: http://www.lanzaroteinformation.com/