Bikefestival Willingen

Willingen 2004 – 2 Tage, 2 Teams, 2 Meinungen – Ausnahmezustand nach Terminplan

Freitag, 6 Uhr morgens, letzter Urlaubstag und der Wecker schellt! Ein Albtraum? Nein, eines der Opfer, die das mtb-extreme-Team für das Ziel, die größte und beste redaktionell geführte Mountainbike-Site ohne Gewinnabsichten im Web zu werden, bringt. Mürrisch und sichtlich angenervt schütten wir uns 2-3 Eimer Kaffee in den Hals und schlafwandeln zum Auto. Doch der Tag beginnt besser als erwartet. Keine Staus, kaum Verkehr. Entweder sind alle noch im Bett, oder die Benzinpreiserhöhung zeigt Wirkung. Ruckzuck sind wir im Hochsauerland, sozusagen im Transwarp-Tempo.

Perfektes Festivalwetter in Willingen

Das Wetter zeigt sich am Freitag auch von seiner sonnigen Seite. Kurz zum Pressezentrum, Pressemappe und sonstiges Infomaterial zusammengesucht und ab ins Getümmel! Doch halt, was ist los? Geradezu beschaulich und ruhig geht es hier zu. Kaum Besucher, man kommt an jeden Stand heran, alles kann in Ruhe in Augenschein genommen werden. Schriftlicher Vermerk: Nächstes Jahr Freitag einen freien Tag einplanen für Willingen. Gemütlich schlendern wir von Stand zu Stand, auf der Suche nach innovativen Neuerungen. Obwohl es in diesem Jahr mehr Aussteller, mehr Action und mehr Besucher geben sollte, bewahrheitet sich die alte Weisheit: Weniger ist mehr! Klammheimlich wurde 1Point5 zum Standard, der schon wieder zum alten Eisen gehört. Reset präsentierte einige nette Bauteile, die auch Fans von alten Bikes begeistern (wer hat sonst noch Neuteile für eine alte Manitou Pro-C im Programm?). Dieses Jahr scheint im Zeichen der Alufräser zu stehen. Jeder Hersteller hatte mindestens ein aufwendig gefertigtes CNC-Frästeil zur Präsentation mitgebracht. Angefangen beim ordinären Hinterbau bis zur kompletten Gabel.

Magura scheinbar mit Qualitätsproblemen

Für die Backfreaks unter uns, gab es teflonbeschichtete Backformen mit Radmotiven. Für Modefreaks Silberschmuck vom Feinsten, für Fresssüchtige jede Menge Energieriegelhersteller. Service wurde auch wieder geboten. Lange Schlangen vor dem Stand von Magura lassen doch den Einen oder Anderen Zweifel an der Wartungsfreundlichkeit dieser Bremsen aufkommen. Überall wurde geschraubt, geölt und gewerkelt. Hope (wohl auch mit einigen Problemen im Bereich Service und Qualität) war leider nicht zu finden. Gerne hätten wir um eine Stellungnahme gebeten. Bei Diamondback wurden alte BMX-Erinnerungen wach. Schnucklig kleine BMX Rahmen in Chrom – seufz – und GT – schwärm. Premieren gab es nach einigem Suchen dann doch: Zum Beispiel der Scott Nitrous Freeride, der erstmalig auf der von Didi Schneider entworfenen Strecke am Ettelsberg ausgetragen wurde.

Uraufführung „The Collective“

Das Video „The Collective“ feierte in der Eishalle seine weltweite Uraufführung und last but not least präsentierte Alutech seine neuen Teamtrikots. Der Testtrack an der Eissporthalle wurde ein wenig modifiziert: ein Double und ein Table unmittelbar im Anschluss an den Starthügel sorgten für neue „Air-Action“. Am späten Nachmittag zürnte uns dann der Wettergott und es regnete sich langsam aber sicher ein. Unser Stichwort schweren Herzens nach Hause zu fahren. Alles in allem ein gelungener letzter Urlaubstag.
Susanne & Michael

Elton in Gefahr – Ertrinken in den Bergen bei den sieben Zwergen

Es war mal wieder soweit: Willingen öffnete die Pforten zum Bike-Festival. Das letzte Mal war ich vor 2 Jahren dort, um den Genuss der großen Bike-Welt zu genießen. Dieses Jahr wollte ich mal wieder reinschnuppern, was es dort so neues gibt. Eigentlich war geplant, schon recht früh aufzustehen, um auch früh da zu sein. Aber wir sind doch erst gegen 10 Uhr losgefahren in Richtung Willingen. Zwei Stunden später kamen wir in Willingen an und wurden von einem freundlichen Polizisten auf dem Parkplatz eingewiesen (Haben die nichts anderes zu tun?). Einparken, den Rucksack und sonstiges schnappen und ab zum Festival! Der Parkplatz am Sessellift war voll von Bikern und deren Autos. Am Lift ein buntes Feld aus Bikern, Kegelbrüdern auf Kegelschwestern.

Gesundgeschrumpftes Festival?

Das Festival fand wie immer an der Eissporthalle statt. Aber irgendwie hatte ich den Eindruck, dass alles kleiner war als vor zwei Jahren. Es drängte sich der Verdacht auf, dass sich nicht so viele Leute auf den Weg nach Willingen gemacht hatten, irgendwie wirkte das ganze weniger gut besucht als sonst, oder lag es eventuell am Wetter? Das machte eigentlich was es wollte! Sonne, Regen, bewölkt, Sonne und dann wieder viel Regen. Egal was man tat, sich etwas in Ruhe ansehen war nicht drin. Entweder waren alle Besucher an den Ständen und man kam nirgends dran, oder alle suchten einen Unterstand weil es so regnete. Scott hatte zum Glück ein großes Zelt, indem man sich unterstellen konnte. Dort lief mir auch Timo Pritzel ein paar mal über den Weg.

Der Wettergott hatte die Schnauze voll

Leider hat es so stark geschüttet, dass aus den Fotos nichts wurde, weil sonst meine Digicam abgesoffen wäre. So war es dann auch in den anderen Fällen. Wenn ich was entdeckte, was fotoreif gewesen wäre, hat es geschüttet wie aus Eimern. Ist dann die Sonne zum Vorschein gekommen, dann waren die Stände überlaufen wie zum Winterschlussverkauf. Im Großen und Ganzen gab es nicht wirklich was Neues, mein Versuch, bei Specialized ein Demo9 zu testen, fiel auch ins Wasser. Ständig waren die Teile vergeben, dafür konnte ich sie wenigstens ansehen, wenn jemand damit an mir vorbei fuhr. Auf dem Festivalgelände konnte man sehen, dass die Hersteller wenig Material aufgefahren hatten. Da kam fast das Gefühl auf, dass sich die ganze Bike-Branche etwas zurück zieht. Vor drei Jahren war alles noch viel größer und es waren Unmengen an Leute da. Richtig Highlife war angesagt, aber dieses Jahr (am Samstag) fand ich, war es recht ruhig.

Tolle Stimmung in Willingen

Nun aber genug Negatives, sonst bekommt Ihr noch den Eindruck, dass alles Sch.. gewesen ist; evtl. ist man ja auch nur so verwöhnt durch das Internet, wo man ja ständig das Neueste sieht und liest. Die Atmosphäre des gesamten Festivals war recht gut. Alle waren trotz des bescheidenen Wetters gut drauf. Man hörte niemanden meckern oder rumnörgeln, außer ein paar Kids, die sich lang gemacht hatten oder eben nicht das bekamen, was sie wollten. Der Parcour an der Eissporthalle wurde extra noch für das Nightrace umgebaut. Ein paar Tables und alles etwas größer,
aber immer noch für alle fahrbar. Dort tummelten sich dann recht viel Dirtjumper und Konsorten, um sich für das Rennen zu qualifizieren. Erstaunlich, was so manche Kids drauf haben und wie sie mit den Bikes umgehen: Respekt! Kann ich da nur sagen. Rund um das Festivalgelände tummelten sich die Biker, CC-Biker, DH-Biker, Freerider; alles was man sich so vorstellen kann.

Alles wild durcheinander

Von oben gesehen, sah das ganze wie ein Ameisenhaufen aus, der wild durcheinander rennt. Eigentlich hatten wir vor, bis zum Nightrace zu bleiben, um zu sehen, was für Kämpfe sich die Mädels und Jungs lieferten, aber durch den Regen waren wir Nass bis auf die Knochen. Es war uns mittlerweile so kalt, dass Fotos dann eher ausgesehen hätten, wie moderne Wischtechnik, weil wir so gefroren haben. Wäre das Wetter besser gewesen, hätte es bestimmt mehr Spaß gemacht, aber wenn man sich mehr unterstellen muss, als man über das Gelände gehen kann, dann ist das nicht wirklich schön. Nächstes Jahr werden wir aber wieder unser Glück versuchen und hoffen, dass es besseres Wetter gibt, um das Festival richtig genießen zu können; mit allen Angeboten und dem was es sonst noch so gibt.

Fazit: Das Bike-Festival ist wie immer sehenswert und informativ, auch wenn alles etwas kleiner geworden ist und vor allen Dingen – wo trifft man so viele Gleichgesinnte???? Egal ob CC, DH, Dual, Dirt usw.

Anke und Dirk
Mehr Infos zum Bikefestival:
http://willingen.upsolutmv.com/

Rennergebnisse:
Subaru Nachtsprint
Herren:
1. Dennis Wissink
2. Rudi Carell
3. Tibor Simai
Damen:
1. Sonja Granzow
2. Isabel Weiss
3. Steffi Steinkirchner
T-Mobile Cross Country
Herren
1. Sigmüller, Johannes
2. Mennen, Robert
3. Baum, Uwe
Damen
1. Burschapers, Male
Herren Masters
1. Rauscher, Gerhard
2. Gorecki, GoGo
Junioren
1. Hyss, Steffen
2. Zellman, Jan
3. Koch, Christian
Scott Junior Trophy
Schülerinnen 08
1. Spaniol, Franziska
2. Haussmann, Annika
3. Boehme, Hannah
Schülerinnen 11
1. Gössner, Christina
2. Rauscher, Tara
3. Gindhart, Marina
Schülerinnen 13
1. Bartels, Luisa
Schülerinnen 15
1. Gässner, Miriam
2. Niemeier, Svenja
3. Hipp, Sina
Schüler 08
1. Katzmayer, Daniel
2. Eder, Maximilian
3. Schinnagerl, Johannes
Schüler 11
1. Willers, Niels
2. Schulter-Lünzum
3. Esser, Merlin
Schüler 13
1. Steffen, Rick
2. Osietzki, David
3. Rauscher, Tim
Schüler 15
1. Pilger, Tim
2. Dittgen, Alexander
3. Drexl, Johannes
Xenofit Bike Marathon
Gesamtwertung Männer
1. Heymans Mannie, 71, Großbettlingen 1951
2. Strobel Andreas, 72, Garmisch-Partenkirchen 1896
3. Schaufuß Stefan, 79, Hausham 1888
Gesamtwertung Masters
1. Wagner Werner, 63, Rutesheim 1791
2. Dashuber Gerhard, 63, Garching 1718
3. Katzmayer Gerhard, 63, A-Eugendorf 1705
Gesamtwertung Frauen
1. Csomor Erika, 73, H-Szazharombatta 1875
2. Grona Sabine, 81, Grainau 1797
3. Willmann Sina, 79, Wolfsburg 1738
Gesamtwertung Senior Masters
1. Ganser Ferdinand, 52, Heimertingen 1567
2. Hupfauer Helmut, 54, Friedberg 1447
3. Burghardt Gerhard, 54, Brannenburg 1217