Yeti

Yeti Lawill 4.o – Biketest

Geschrieben von Chris
Hi folks, heute ein Erfahrungsbericht über das Yeti Lawill 4.o … Habe Anfang 98 einen der letzten vierer die noch über den großen Teich gekommen sind von Gekko in Mannheim bekommen. Der Rahmen war noch im alten Team – Dartdesign (türkis mit gelben Decals/siehe Foto) gepulvert, stammte also noch aus der Zeit als Schwinn noch nicht so stark bei Yeti mitmischte. Während dieser Zeit umgab die Bikes und alles was mit der Marke Yeti zu tun hatte noch der gewisse Spirit, der Yeti zur Kultmarke schlechthin werden lies. Mit dem Ausscheiden John Parkers sollte alles anders, in den Augen vieler (mich eingeschlossen) ganz einfach schlechter werden. Mert Lawill hat sich bei der Konstruktion des Rahmens und der Auslegung des Federungssystems einiges einfallen lassen.

Yeti gesichtet

Es handelt sich bei dem Rahmen um einen Viergelenker der nach dem Parallelogrammprinzip arbeitet. Das Yeti ist eines der wenigen Räder das im wesentlichen unverändert aus dem Worldcup in die Serienfertigung übernommen wurde. Die Federungs- und Dämpfungsarbeit verrichtet ein Rock Shox Coupe Deluxe Pullshock Dämpfer der nicht gedrückt sondern gezogen wird. Der Federweg des Hinterbaus ist mit 4 inches also rund 100 mm Hub angegeben, die allerdings in der Praxis nicht erreicht werden. Das spielt aber keine entscheidende Rolle da das Ansprechverhalten hervorragend ist und damals den Vergleich mit anderen Boliden die wesentlich mehr Federweg zu bieten hatten, nicht zu scheuen brauchte. Es ist eigentlich überflüssig zu erwähnen das der Antrieb völlig von der Federung entkoppelt ist, sich also das „Pumpen“ im Wiegetritt in Grenzen hält und kein Pedalrückschlag auftritt. Durch das Parallelogramprinzip erfährt das Hinterrad eine Raderhebungskurve die im Belastungsfall nach hinten oben zeigt. Dies wird realisiert indem das Hinterrad mittels Steckachse im Verbindungshebel zwischen den beiden Schwingarmen befestigt wird.

High-Tech vom Feinsten

Die passende Steckachsnabe wird von Ringle geliefert, hört auf den Namen Superdupereight und hat nebenbei gesagt das geilste Freilaufgeräusch das ich je gehört habe. Diese Features zusammengenommen führen zu einer Performance die selbst bei größter Belastung noch sehr souverän wirkt. Dazu trägt auch die serienmäßige Bremsmomentabstützung für die Hope Scheibenbremse bei, die lästiges Bremsstottern vermeidet. Die Verarbeitung des Lawills ist typisch Yeti ohne Fehl und Tadel, den einzigen negativen Aspekt dem man dem Bike bescheinigen muss ist schlicht der Preis.  Für das Rahmenkit, das außerdem noch die Hinterradnabe, die hintere Scheibenbremse und eine Kettenführung mit einschließt musste man damals regulär mindestens 7 große Scheine auf die Theke des Bikeshops des Vertrauens blättern. Dies stellte damals auch für mich eine große Hürde dar, jedoch siegte letztendlich der immense Reiz der von diesem Rad ausgeht über die Vernunft und mit viel Geduld und noch mehr Arbeit konnte ich mir schließlich diesen Traum erfüllen.

Über 150 mm Federweg

Auf die weitere Ausstattung möchte ich jetzt im einzelnen nicht mehr eingehen, waren halt Teile die sich bewährt haben und haltbar sind. Jedoch will ich Euch noch mal kurz was über die Gabel erzählen. Ich habe eine Risse ´The Champ` verbaut die zwar mit ihren 152 mm wesentlich mehr Federweg als der Hinterbau hatte, aber trotzdem blendend mit ihm harmonierte. Die `Champ` ist eine Upside-Down Gabel die durch ihre Steifigkeit besticht und trotz ihres großen Federweges nicht allzu hoch baut. Dies hat den Vorteil, dass der Lenkwinkel nicht allzu sehr beeinflusst wird und sich das Fahrverhalten nicht nennenswert ändert. Kevin Risse baut mit der „Champ“ meiner Meinung nach eine der besten Downhillgabeln die der Markt derzeit hergibt. Das Ansprechverhalten ist supersoft, sie verfügt über eine 20 mm Steckachse und ist komplett in Druck-und Zugstufe sowie Federvorspannung einstellbar. Das Federsystem sind Stahlfedern im offenen Ölbad und aufgrund des internationalen Standards ist sie mit allen gängigen Disk brakes kompatibel.

Die Verarbeitung

Die Verarbeitung der Forke liegt auf höchstem Niveau und mit 2990 Märkern ist sie im Vergleich mit der direkten Konkurrenz auch nicht viel zu teuer. Es handelt sich ja immer noch um ein Kleinserienprodukt dessen Performance aber eine Boxxer oder eine Monster T um Längen schlägt. Mittlerweile baut Risse die „Champ“ mit vier verschiedenen Federwegen bis zu 230 mm, die selbst härteste Downhills verpacken sollten. Sollte ich Euer Interesse bezüglich der Gabeln geweckt haben so checkt doch mal www.risseracing.com
Kevin Risse hat noch mehr interessante Produkte im Angebot und kann vom Freireiter bis zum Dualfreak alle zufrieden stellen.
Für Leute die sich nun für das Yeti interessieren: Sorry wird leider nicht mehr gebaut!!!! Meins fährt auch mittlerweile in Norddeutschland rum. Bis denne


Kommentare

Schreibe einen Kommentar